Burning Hamburg. Die linke Kristallnacht und die Verdienste der Grünen daran

Die Elbmetropole, die neben viele anderen literarischen Denkmälern, die ihr im Laufe ihrer Geschichte gesetzt wurden, auch „grünste Stadt Europas” genannt wird, war vom 07.–09. Juli 2017 Gastgeberin des #G20-Gipfels. Das Gipfeltreffen der Führer der 20 mächtigsten und wirtschaftlich aufstrebenden Staaten wurde von gewalttätigen Protesten auf den Straßen der Innenstadt überschattet, eine klatschende Ohrfeige für den Ersten Bürgermeister Olaf Scholz, der bei einer Pressekonferenz am 23.06. großspurig verkündet hatte, die Hamburger würden von G20 „weniger mitbekommen als vermutet”.[1] Knapp 14 Tage später, am 07. Juli, lagen große Teil der Innenstadt in Trümmern, im Schanzenviertel mit der sogenannten „Roten Flora” als alternativem Szene-Treff zelebrierten entfesselte Horden von ca. 1000 „Antifa”-Aktivisten, die sich unter 12000 friedliche Globalisierungsgegner gemischt hatten, eine regelrechte „linke Kristallnacht”.

Hamburg-Altona, bis 1937 selbständige Stadt, ist die Hochburg des links-#gruenen Milieus, der arbeitslosen Latzhosenträger, Dritte-Welt-Ladenbetreiber und der sozialkritischen Sozialpädagogen in Reso-Projekten, die sie der sozialdemokratisch regierten Hansestadt abgetrotzt haben. In Eimsbüttel und im noblen Eppendorf hingegen konzentrieren sich die #gruenen Studienräte, die Eigner von auf Gerechtigkeitskampagnen und bunten, peppigen Modeprospekten spezialisierten Werbeagenturen, islamverstehende Redakteure und Elektomobilität dokumentierende Filmemacher. Sie alle eint das Motto: „Links reden – rechts leben”, eine Lebensform, die spätestens bei ihren Facebook- und Instagrampostings aus Indien und von den Malediven eine öffentlich fassbare Gestalt erfährt, während in Barmbek und Wilhelmsburg die Arbeiter und Pfleger, die stolzen Inhaber von 3 Minijobs mit Telenovelas aus den Traumfabriken vorlieb nehmen müssen.
In diese heile Welt der Linken und der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bombt seit mehr als 36 Stunden nun ihr Ziehkind, die sogenannte Antifa, ein linksextremistischer Mob, laut der neuen Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manu #Schwesig, ein „aufgebauschtes” Problem. Der Terror ist in den Hochburgen der links-grünen Besserverdiener, die wortwortlich Leitungswasser predigen, selbst aber teuren Toscana-Wein saufen, angekommen. Es ist zu bezweifeln, dass diese Linksschickeria dazu lernen wird, auch wenn die Scheiben „ihrer” kleinen Kneipe und „ihres” Bäckers und Bastelladens klirren.

Demonstrant des „Schwarzen Blocks” beim Begrüßungssteinwurf gegen Trump

Während draußen grölende, angesoffene Horden schwarz Vermummter durch die Straßen ziehen und die auf Raten gekauften Autos kleiner Angestellter und Azubis unter Gejohle in Flammen aufgehen lassen (die Edelkarossen der Schickeria stehen in Tiefgaragen und die Rose-Bikes der grünen Verbotsprediger, Neupreis im Schnitt ein Krankenschwester-Nettogehalt, im Keller) beugt sich die grün-soziale Oberschicht unter Eppendorfer Stuckdecken über die Radwanderkarten der Toscana und nippt dabei hin und wieder an einem Glas Chianti Classico Riserva… am 20. Juli beginnen ja die Sommerferien der Hansestadt und – immerhin! – die Toscana ist ja nicht Sylt, nur mal so bemerkt, für’s grüne Gewissen…

(Zuerst veröffentlicht am 07. Juli 2017 23:54 auf Facebook)

Der Autor
Matthias H. Rauert studierte in Hamburg und Rom Kulturanthropologie (Volkskunde), Sozial- und Wirtschaftgeschichte und Kunstgeschichte. Er lebte 14 Jahre in Hamburg-Harvestehunde, Rotherbaum (Grindel), Wandsbek und zuletzt gastweise für jeweils mehrere Monate im Jahr in Blankenese. 1997 wurde er in Hamburg zum Doctor philosophiae (Dr. phil.) promoviert.

 

Posting von @RadioHamburg auf Facebook, 08.07.2017, 16.24 Uhr.

[1] Die entsprechende Pressemeldung wurde von der Senatsverwaltung während der Unruhen gelöscht. Eine Textfassung ohne Illustrationen und Weblayout wurde hier aus dem  Google-Cache fixiert: https://archive.li/lwHNT. – Wir fanden einen Schnappschuss der gesamten Webseite auf yandex.ru, den wir als MHT-Datei (= Website in einer Datei) für die Nachwelt gesichert haben.
Download HIER.

Videos (Quelle: Radio Hamburg, Facebook)

1 . Brennende Palmaille und Elbchaussee

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2 . Feuer und Aufruhr nachts in der Sternschanze

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Ist die EURATOM noch zeitgemäß und notwendig? Konferenz in Linz

Rudi Anschober

Aus Anlass des Tschernobyl-Gedenktages (26. April) wird jährlich die Konferenz „Nuclear Energy Conference“ abwechselnd in Prag oder Linz veranstaltet. Die 4. NEC, die sich inzwischen zum europäischen Forum einer AKW-kritischen Öffentlichkeit entwickelt hat, fand dies Jahr am 25.04. in Linz statt und drehte sich thematisch um die Frage, ob die  Atom-Lobby-Organisation EURATOM noch zeitgemäß und notwendig sei.

Rudi Anschober

Landesrat Rudi Anschober, Bundesland Oberösterreich

Radostina Primova aus Bulgarien (Heinrich-Böll-Stiftung) gab einen profunden Überblick über die Geschichte von EURATOM und betonte die Notwendigkeit eines funktionierenden gemeinsamen Rahmens für Sicherheitsgrundsätze. Sie sah die derzeitige Praxis aber ebenso kritisch, wie die anderen ExpertInnen vor Ort: „Das Glas ist halb voll“, meinte sinngemäß der Vertreter der österreichischen Bundesregierung, Andreas Molin. Patricia Lorenz von „Friends of the Earth“ hingegen kann einem einseitigen Ausstieg insbesondere Österreichs aus EURATOM durchaus einen spezifischen Reiz abgewinnen. Heinz Stockinger aus Salzburg wiederum schilderte anschaulich und mit seinem charakteristischen Humor die Geschichte der Österreichischen Anti-AKW-Bewegung, die er selber mit großem Engagement mit aufgebaut hat. Sylvia Kotting-Uhl, Abgeordnete der deutschen DIE GRÜNEN, nannte ihren Vortrag „Warum Deutschland aus EURATOM aussteigen soll“. Die Juristin Dörte Fouquet stellte mögliche Wege so eines Ausstiegs dar und wog sie mit Refomalternativen ab. Hans-Josef Fell, Bündnis 90/Die Grünen und Energieexperte, zusammen mit Hermann Scheer (1944-2010, seit 1980 Abgeordneter für die SPD im Deutschen Bundestag) Mitschöpfer des deutschen Erneuerbaren Energiegesetzes,  erklärte kenntnisreich, warum die Atomkraft eigentlich Ergebnis einer gigantischen Lüge und untrennbar mit militärischen Aspekten verknüpft sei. Außerdem, so Fouquet, schaffe der Brexit nun einen Modellfall, anhand dessen auch andere Länder ihre eigene Haltung gegenüber EURATOM überdenken und neu gestalten können und sollten.
Die etwa 100 TeilnehmerInnen an dieser internationalen Konferenz beschlossen eine EURATOM-Resolution, mittels derer der Europäische Rat aufgefordert wird, innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Konferenz zur Auflösung von EURATOM einzuberufen. Falls diese nicht zustande käme, sollten atomkraftfreie und -ausstiegsorientierte Mitgliedsstaaten einseitig den EURATOM-Vertrag kündigen und jegliche finanzielle Unterstützung an EURATOM einstellen.
Derartige Netzwerktreffen, in diesem Fall dankenswerterweise finanziert von der oberösterreichischen Landesregierung, bieten im kleinen Rahmen eine Möglichkeit der internationalen Vernetzung der atomkritischen Öffentlichkeit, die damit der großen Atomlobby zumindest mal den berühmten kleinen David entgegenstellen kann, den sie mehr als bitter nötig hat.
Weitere Informationen (inkl. Fotos und der Resolution) zum Treffen in drei Sprachen (Englisch, Deutsch, Tschechisch) auch hier:
www.nec2017.eu

Bericht: Bernhard Riepl, www.sonneundfreiheit.eu

Galerie / képgaléria:

Gaby Schweiger (li.), Mütter gegen Atomgefahr (Mga Freistadt) - Radostina Primova (HBS)

Gaby Schweiger (li.), Mütter gegen Atomgefahr (Mga Freistadt) – Radostina Primova (HBS)