Start für die Hunde-Zählung in Pécs – „Wer keinen Hund hat, muss es auch bekennen“. Hundehaltung im Fidesz-Strafstaat
Teil der Orbán-Reformen in Absurdistan ist die alle drei Jahre in den Gemeinden durchzuführende „Hunde-Volkszählung”, vorgeblich, um zu ermitteln, wieviele Hunde in den Komitaten leben, eher aber wohl, um ihre Besitzer abzumelken. Dabei schießen die Pécser Gefolgsleute des Atomdiktators wieder mal den Vogel ab: Während Hundehalter in der kleineren Nachbarstadt Komló für das zeitaufwendige, mit Recherchen (z. B., wieviele Spritzen wogegen ihr Vierbeiner vom Tierarzt bekommen hat) verbundene Durcharbeiten eines mehrseitigen Fragebogens eine auskömmliche Frist bis 1. Oktober eingeräumt bekamen, gleicht selbige Vorschrift in der unbotmäßigen Arbeiterstadt Pécs (Parlamentswahlen am 6. April: 7,6% für die LMP) einer Strafmaßnahme: Hier müssen die Halter im August über dem Papier schwitzen. Wer säumig ist und das Formular nicht bis 1. September bei den Behörden abliefert, dem drohen drakonische Strafen in der Art, wie sie sich die guten FIDESZ/KDNP-„Christen” bereits für Obdachlose ausgeheckt hatten, nämlich bis zu 150.000 Forint, 490 Euro nach jetzigem Kurs – und das in einer Stadt, in der z. Z. Arbeitsplätze für angelernte Call-Center-Agents, der einzige Sektor, auf dem in letzter Zeit nennenswert eingestellt wurde, mit 3,30 €/Stunde vergütet werden. Wozu der riesige bürokratische Aufwand, warum geht Ferragusto für die FIDESZ drauf? Es geht um die Hundesteuer: Für 1200 Ft., knapp 4 Euro pro Hausgenossen, müssen unzählige Bäume gefällt werden. Schließlich muss Orbáns nach den Wahlen inaugurierte Gefolgschaft, neuerdings 54 Staatssekretäre und 98 (!!) Unter-Staatsekretäre, größtenteils Neulinge im Regierungsbetrieb, durchgefüttert werden. Die Kosten für diesen Talente-Pool, zu dem noch unzählige „Beauftragte”, „Sprecher”, Staats-Künstler und deren Geschmacklosigkeiten kommen, sind von 88,5 Mio. Forint/monatlich, die die 2. Riege zu Zeiten von Premier Bajnai (2009-2010) zu stehen kam, auf 120 Mio. Ft. (400tsd €) pro Monat unter Orbán, Semjén, Lázár & Co. hochgeschnellt (Quelle: Amtsblatt „Magyar Közlöny”). Angesichts von Ungarns Dauerpleite, die durch Bau gigantischer Fußballstadien auf dem Acker und andere Abenteuer nicht gerade gelindert wurde, geht das anscheinend nur mit Hilfe von Umlagen: Die kleinen Hunde büßen für die Großen. Wie im richtigen Leben eben.
Quellen:
http://www.bama.hu/baranya/kozelet/indul-a-kutyaszamlalas-pecsen-meg-ha-nincs-eb-akkor-is-kell-vallani-565297
Magyar közlöny