Die sozialistische Abgeordnete Ildikó Borbély Bangóné, allgemein in der Öffentlichkeit als „Frau Bangó” bekannt, ist aus der Ungarischen Sozialistischen Partei (MSZP) ausgeschlossen worden.
![Ildikó Borbély Bangóné Ildikó Borbély Bangóné](https://sopianae.eu/wp-content/uploads/2022/01/Bangone_Borbely_Ildiko_2021_facebook_oldal_cut-300x186.jpg)
Das Portal mandiner.hu (Bericht: Csaba Almási) hatte am gestrigen Samstagmorgen, den 22.01.2022, das Ergebnis seiner Recherchen mitgeteilt, wonach Frau Bangó auf ihrer Parlamentsabgeordnetenseite einen Hochschulabschluss in einem Fach „Wirtschaft und Management” (was es laut „mandiner” so nicht als Fachbezeichnung gibt) habe, den sie 2013 erworben haben will – sie mag an das Fach Finanz- und Rechnungswesen an der Budapester Hochschule für Wirtschaft gedacht haben, meint „mandiner”. Die Hochschule beantwortete die Anfrage des Portals nach Abschlüssen von Frau B., in ihrem Archiv befänden sich keine entsprechenden Daten, das Verwaltungsamt des Parlamentes hingegen erklärte sich für unzuständig. Das Büro der Abgeordneten sei seit Donnerstagabend nicht erreichbar, heißt es in dem Bericht.
Frau Bangó, eine der wenigen weiblichen Abgeordneten der Sozialisten, hat in den vergangenen Jahren mehrfach durch Aktionen, die jeweils einen Skandal auslösten, Negativschlagzeilen für ihre Partei, die sich immerhin als künftige Regierungspartei sieht, geschrieben, so am 16. Dezember 2018 bei der Besetzung des Foyers des staatlichen TV-Senders MTVA durch 13 oppositionelle Abgeordnete, darunter übrigens auch die jetzt an COVID-19 erkrankte Ágnes Kunhalmi, als Frau Bangó ihre Mit-Demonstranten dazu aufforderte, sich im Halbkreis mit in den Nacken gefalteten Händen vor den Security-Mitarbeitern hinzulegen, eine Aktion, die Gewaltanwendung des Sicherheitspersonals gegenüber gewählten Abgeordneten suggieren sollte – der Schwindel flog aber durch eine nicht abgeschaltete Handy-Kamera eines der Beteiligten auf. Am 26.04.2019 kommentierte Frau Bangó die Feststellung, die Zahl der Fidesz-Unterstützer würde wieder steigen, mit der Worten:
„Sok a patkány Magyarországon” = „Die Zahl der Ratten ist in Ungarn hoch” – und stellte sich hernach als Opfer einer Unterstellung dar, obwohl der interviewende Sender atv.hu eher dem linken Spektrum nahesteht.
Nun hat die Sozialistische Partei Ungarns eine waschechte Proletarierin weniger.
Quelle: https://mandiner.hu/cikk/20220123_kizartak_az_mszp_bol_bangone_borbely_ildikot
Überblicksdarstellung zur Ungarischen Sozialistischen Partei: https://de.wikipedia.org/wiki/Magyar_Szocialista_P%C3%A1rt